Was bedeutet Magie für uns?

Das Wort Magie ist schwer greifbar und schwer zu erklären. Eine flächendeckend passende Definition wird du in der Welt des Heidentums wahrscheinlich nicht finden. Aber um dir unsere Vorstellung davon etwas näher zu bringen, versuchen wir mal, es zu erklären.

Am einfachsten ist es, erstmal mit Vorurteilen aufzuräumen und klarzustellen, was Magie nicht ist:

  • Magie ist für uns nicht das, was Filme, Romane oder Spiele mit Magie meinen.

  • Wenn wir "magisch arbeiten" funktioniert das nicht so wie bei Harry Potter oder Charmed oder World of Warcraft – und sieht auch nicht so aus (jap, große Enttäuschung, kein Brechen der physikalischen Gesetze und keine special effects bei uns, sorry^^)

    Wie wir Magie verstehen und nutzen:

  • Magie ist für uns eine grundsätzliche Energie, die alles beseelt - nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Bäume, Kräuter, Steine und sogar Abstraktes wie z.B. Musik. Magie ist die Energie, die das alles miteinander verbindet, sodass sich alles gegenseitig beeinflusst.
    Das Universum wird für uns als ganzheitlicher Organismus gesehen, in dem alles und jeder sprichwörtlich "Teil des großen Ganzen" ist. Die Magie ist die Seele sowohl dieses großen Ganzen, als auch des Allerkleinsten.

  • Magie ist die Kraft, die das alles durchzieht und ebenso die Sprache, die zwischen all dem vermittelt, d.h., wenn wir magisch arbeiten, treten wir in Kommunikation mit dem, was auf anderem Wege nicht erreichbar ist (die Wissenschaft hat z.B. noch nichts fundiertes gefunden, um mit Bäumen zu kommunizieren, oder mit Geistern). Für uns ist das ganz natürlich, für Außenstehende der Thematik mag dies als "übernatürlich" bezeichnet werden.

  • Durch Rituale, Meditation, schamanische Reisen u.a. Praktiken tauchen wir in die "Anderswelt" ein – klingt vielleicht mystischer als es ist - wir sind durchaus gefußt in der Naturwissenschaft und stehen ihr nicht ablehnend gegenüber, glauben aber, dass sie noch viel zu entdecken hat, was bislang noch unter dem Begriff "Paranormal" gefasst wird

  • Es geht beim magischen Arbeiten aber nicht nur darum, mit Bäumen oder Geistern zu reden, sondern hauptsächlich um die Kommunikation zwischen unserem (Alltags)bewusstsein und unserem Unterbewusstsein/Unbewusstem, (manche sagen auch Überbewusstsein oder Außerbewusstsein) und wir bedienen uns dabei derselben Techniken wie sie auch die moderne Psychologie und Psychotherapie für sich (wieder-)entdeckt hat: Achtsamkeit, Selbstreflexion, Trance, Autosuggestion u.v.m.

  • Es geht um die bewusste Beeinflussung des Selbst und damit auch des Umfeldes um Veränderungen auf einer anderen (Meta)Ebene anzuregen. Und auch um das Bewusstmachen, welche Einflüsse uns unterbewusst erreichen und manipulieren und wie wir damit besser umgehen oder sie in positivere Richtungen lenken können.

  • Wir nehmen in unseren Ritualen gern bestimmte symbolische Tätigkeiten oder Gegenstände zu Hilfe, sie dienen unserem Fokus, sie sind Stellvertreter und Metaphern um Gedanken, Gefühle und Konzepte greifbarer zu machen um praktischer damit arbeiten zu können. Wir nutzen sie um diese visuell auszudrücken oder um zu verkörpern, was wir in der Realität erschaffen möchten (das Prinzip der Talismane ist ein Beispiel dafür, was du kennen dürftest).
    Auf anderen Bewusstseinsebenen und zwischen verschiedenen Spezies und Dimensionen wird eben nicht in Amtssprache oder Programmiersprache gesprochen, sondern halt über Bilder, Symbole, Gefühle - eben sowas, was wissenschaftlich nicht so ganz greifbar, berechenbar, reproduzierbar oder in einer Formel zusammenfassbar ist. Das mag bei einigen von uns vielleicht wirklich filmreif aussehen, mit vielen Kerzen, Schmuckstücken, ungewohnten Bewegungen o.ä. Das ist wahrscheinlich das, was auf viele so befremdlich wirkt in der heutigen Zeit.
    Aber andere verzichten tatsächlich völlig auf äußeren "Schnickschnack". Nicht jeder braucht eine "Show" für seine magische Arbeit. Jeder muss für sich rausfinden, was für ihn hilfreich ist. Das Wichtigste ist immer, wie gut, wie authentisch und "richtig" es sich in deinem Inneren anfühlt.

Nochmal grob zusammengefasst:

 

Stell dir Magie so vor: Sie ist eine Energie, für die man noch keine Messgeräte gefunden hat, eine Art Bewusstsein, für das man noch keine Kategorie hat und eine Sprache, für die es noch kein Wörterbuch gibt. Jeder hat die Freiheit, Magie für sich selbst zu definieren, zu erfahren und auszuleben.